Projektreise
2024
So vieles haben wir auch dieses Jahr geschafft!
Schuleröffnung
Mit einer großen Zeremonie wurde der 3. Schulblock der Kasamala Grundschule eröffnet. Vertreter des Distrikts, des Schulministeriums und lokale Authoritäten, wie die Chenyama Senior Headwomen sprachen Worte des Dankes. Sehr erfreut waren wir, dass die deutsche Botschafterin in Malawi, Frau Ute König, zu dieser Feier den Weg in den Busch gefunden hat. In einer eindrucksvollen Rede schlug sie einen Bogen von den Wurzeln unseres Projektes über die Wichtigkeit der Bildung bis hin zur Gleichberechtigung der malawischen Frauen auch beim Fußballspiel. Ina Schmitzer, die Projektverantwortliche, wurde von den Frauen des Dorfes mit einem speziellen Tanz geehrt und symbolisch in einen Chitenchi (traditionellen Stoff) gewickelt. Abschließend konnten 50 Schulbeutel mit Schulmaterial an bedürftige Schülerinnen und Schüler übergeben werden, gespendet von Sylvia Leichsenring.
Botschafterin Ute König eröffnet die Schule
Home based care
Nach wie vor spielt HIV und AIDS in unserer Projektregion eine Rolle, geringe Bildung und Analphabetismus führen auch zu mangelnder Compliance bei der Medikamenteneinnahme zu Erkrankungen wie Tuberkulose. Auch spielen Diabetes und Bluthochdruck durch die steigende Lebenserwartung und mangelnde Vorsorge und ungesunde Ernährung inzwischen eine Rolle. Dank unseres inzwischen prall gefüllten Verbandsstofflagers können viele Patienten versorgt werden. Wir konnten uns ein Bild vom Spektrum der versorgten Patienten machen, sind viele Kilometer auf staubigen Straßen mit unseren Mitarbeitern unterwegs gewesen.
Clinic
Nachdem sich herumgesprochen hatte, dass wir zu unserer jährlichen Projektreise angekommen waren, nahmen täglich die Patientenzahlen zu. Fieber bei Malaria war die häufigste Erkrankung, die Schnelltests wurden durch unsere Mitarbeiter durchgeführt, die Behandlung der Malaria übernahmen die Mitarbeiter des Distrikt Krankenhauses. Das Spektrum reichte von Pilzerkrankungen oder Wurmbefall der Haut, über eiternde Wunden, Gelenkbeschwerden, Augenverletzungen, Asthma, riesigen Strumaknoten bis hin zu Bauchschmerzen seit 10 Jahren oder Windpocken. Für viele Erkrankungen hatten wir Vorräte, einiges musste aber auch in der Apotheke besorgt werden. Unsere Kinderärztin Heike Neumann und die Dermatologin Georgia Christou haben bei 30 Grad und gefühlt 100 % Luftfeuchte viele spezielle Fälle gelöst und Medikamente oder Salben verteilt.
Garten
Eindrucksvoll präsentierte sich unser neues Bananenfeld. Dicke Stauden warten auf die Ernte. In unserem Shop sollen diese verkauft werden. Der Gemüsegarten war nach der Regenzeit bereits bepflanzt.
Je mehr Bäume und Sträucher im Gelände wachsen, umso mehr ist der Garten gegenüber der Sonne geschützt. Nächste Aufgabe für den Gärtner ist die Neuanlage unseres Heilpflanzengartens. Auch sollen Papayabäume an neuer Stelle gepflanzt werden, da die letzten während der Regenzeit ertrunken sind.
Bananenstaude und schattengebender Umbrella-Baum
Ndiomoyo
Wie jedes Jahr besuchten wir das benachbarte Palliativprojekt Ndimoyo. Wir übergaben Medikamentenspenden von 2 Apothekern, die uns wichtige Mittel zur Behandlung von Nebenwirkungen einer Chemotherapie zur Verfügung stellten. Diese Medikamente sind aktuell nicht in Malawi erhältlich. Auch Stomabeutel wurden wieder übergeben, ein kaum bezahlbares Produkt in Malawi, da es immer importiert werden muss.
Lucy Finch führte uns durch das Gelände und den eindrucksvollen Garten bis in den Raum der Stille.
Malawisee
Am Sonntag erholten wir uns am Malawisee, wir verbrachten entspannte Stunden bei Lucy und Tony. Ein köstliches Abendessen wurde auf den Tisch gezaubert und bei rabenschwarzer afrikanischer Nacht bewunderten wir den südlichen Sternenhimmel mit vielen uns unbekannten Sternbildern. Der Bootsausflug auf den Malawisee war etwas anders als gedacht, nachdem das Boot wieder seetüchtig war und fast alle die Seekrankheit überwunden hatten, schnorchelten wir doch noch und sahen die bunte Unterwasserwelt des Malawisees.
Bauarbeiten
Dieses Jahr war das Kindergartenprojekt die Großbaustelle. Nachdem voriges Jahr das Dach erneuert wurde, mussten diesmal die Risse im Fußboden ausgebessert werden. Durch die Feuchtigkeit während der Regenzeit und tektonischen Erdbewegungen kommt es immer wieder zu Rissen und Löchern. Thomas und Matthias zeigten den lokalen Arbeitern den schichtweisen Aufbau eines Fußbodens, der diesen Problemen gewachsen ist. Der Einlauf der Solarpumpe wurde insektensicher gemacht und die Dusche im Gästehaus gefliest. Das große Eingangstor war nicht mehr sicher und fast durchgerostet, wir konnten froh sein, dass noch niemand erschlagen wurde. Hier wurden die Reparaturen unter Aufsicht begonnen. Kleine Reparaturen an Türen, Fenster und am kleinen Tor waren schnell getan. Vom Vorjahr war noch vieles in Schuss und funktionierte gut.
Die Arbeiten schreiten voran:
Oben noch mittendrin, links das fertige Ergebnis!
Projekt
reise
2023
Vom 10. bis 21 April hat wieder eine Projektreise nach Malawi stattgefunden! 7 hochmotivierte Mitglieder des Fördervereins waren in Chenyma-Village um Gesundheits- und Bildungsprojekte voranzubringen und eine Reihe an Instandsetzungsmaßnahmen durchzuführen:
Wir konnten alle unsere „Problemfälle“ anschauen und deren Behandlungsstrategien prüfen und ergänzen. Dabei fiel einmal mehr auf, wie toll unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort mittlerweile die Versorgung im Dorf gewährleisten. Einige chronische Wunden wurden versorgt, viele Kinder und Erwachsene in der Sprechstunde angeschaut und „alte“ Patient:innen nachgesorgt.
Besonderes Highlight waren ein Besuch unserer Grundschule in Kasamala, wo wir uns mit den Dorfchiefs trafen, um den nächsten Erweiterungsbau des Schulgebäudes zu planen. Dieser ist dringend nötig! Mittlerweile muss eine weitere 1. Klasse in einem Stall neben der eigentlichen Schule unterrichtet werden, da im Gebäude Platz fehlt. In diesem Zusammenhang wurde von den Dorfbewohnern auch nochmal darauf hingewiesen, wie wichtig ein Fußballplatz für die Schule und das Dorfleben ist.
Die Gebäude auf unserem Gelände mit der Klinik, Kindergarten und Workshopgebäude/ Bibliothek sind mittlerweile in die Jahre gekommen. Bei der Inspektion der Bausubstanz fiel vor allem eine gebrochene Dachpfette im Kindergarten auf. Lebensgefahr! Wir haben uns sofort darum bemüht, dass die notwendigen Reparaturen durchgeführt werden und konnten schon erste Erfolge miterleben. Kleinere Reparaturen an Türen, Fenstern, Fußböden usw. konnten unsere Mitreisenden selbstständig durchführen: Hier ganz großer Dank an Thomas, Stefan und Matthias!!! Und dann haben wir auch noch einen Shop gebaut: Sobald die nächsten Ernten aus unserem Garten eingebracht werden, können wir hier unsere Erträge für kleines Geld an die Dorfbewohner verkaufen. Die Preise für Lebensmittel sind in Malawi ähnlich wie in Deutschland unvorstellbar gestiegen und viele Menschen können sich eine abwechslungsreiche, nahrhafte Ernährung kaum mehr leisten. Wir wollen hier helfen, die Einnahmen kommen dann selbstverständlich wieder unseren Projekten zugute!